Pressemitteilung – 21.07.23:
100 Jahre nach dem Mord an den Gewerkschafter Georg Ott:
Antifaschistische Stadtführung am Samstag (29.07.23) in Rosenheim
Am 29. Juli 1923 stürmten bewaffnete extrem rechte Akteure aus dem Spektrum der völkisch-nationalistischen „vaterländischen Verbände“ das Rosenheimer Gewerkschaftshaus, verprügelten die anwesenden Arbeiter:innen und ermordeten den Sozialdemokraten Georg Ott. Hundert Jahre später, am Samstag, den 29. Juni 2023, findet in Gedenken an diesen rechten Mord in Rosenheim eine antifaschistische Stadtführung statt.
Mit einer Stadtführung wollen die „Geschichtswerkstatt Rosenheim“ und die „Initiative Erinnerungskultur – Stolpersteine für Rosenheim“ am Samstag (29.07.2023) an Georg Ott und andere Opfer des deutschen Faschismus erinnern. Die Stadtführung beginnt um 11:00 Uhr am Rosenheimer Salzstadel. Nach einer Einführung in die Ereignisse des „Antifaschismustag“ 1923 durch die Geschichtswerkstatt präsentiert die Stolpersteininitiative ihre neuen Erkenntnisse zu den Sinti-Brüdern Robert und Johann Reinhardt, die bis 1941 am Salzstadel 3 lebten, ehe sie ins KZ deportiert wurden. Von Salzstadel geht es über die Kaiserstraße (ehem. Gewerkschaftshaus) zum Ludwigsplatz. Mit den Erzählungen über die Schicksale der Familien Westheimer (Ludwigsplatz 19) und Kohn (Ludwigsplatz 9) wird hier beispielhaft an die in Rosenheim lebenden Jüd:innen erinnert. Über die Innstraße (Innstraße 22 – Wohnort Familie Wiener; Innstraße 41 – Wohnort von Georg Ott) geht es zu dem nach dem Nationalsozialisten benannten Hermann-Gröber Weg, an welchem kritisch die Straßenbenennung und Erinnerungspolitik in Rosenheim betrachtet wird. Den thematischen Abschluss der historischen Führung bildet der ehemalige Kiosk des Antifaschisten Johann Vogl (ermordet am 27.03.1938 im KZ Dachau).
Die Stadtführung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Antifaschismus bleibt notwendig“ ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen gibt es im Internet unter https://antifaschismusbleibtnotwendig.rosenheim.social/